Schwere Unwetter in Nordfrankreich, eine Sportgroßveranstaltung in Paris und jetzt auch noch das – der Großraum Marseille wird von einem Sturm verwüstet. Industrieanlagen sind beschädigt, Gefahrenstoffe laufen aus und das Trinkwasser wird knapp. Was tun? Frankreichs Katastrophenschutz kann zwar einiges, aber er kann nicht überall gleichzeitig sein.
Für Fälle wie diese gibt es das Katastrophenschutzverfahren der Europäischen Union. Bei der Übung DOMINO vom 15. bis 21. Mai wird die Aktivierung dieses Mechanismus geprobt. Prominente Gäste wie EU-Kommissar Janez Lenarčič, die deutsche Generalkonsulin Clarissa Duvigneau, der französische Präfekt Alain Thirion sowie die BMI-Abteilungsleiterin Dr. Jessica Däbritz machten sich vor Ort ein Bild.
Europa hält zusammen
Rund 1.000 Helferinnen und Helfer aus fünf europäischen Ländern und unterschiedlichen Fachbereichen sind seit dem vergangenen Sonntag gemeinsam in Südfrankreich im Einsatz. Für Deutschland ist die SEEWA des THW dabei. Die Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland ist in der Lage, in kurzer Zeit große Mengen Trinkwasser aufzubereiten und zehntausende Menschen täglich zu versorgen. Unverzichtbar, wenn das Wasser aus dem Rohrnetz nicht mehr fließt oder ungenießbar ist.
Im Rahmen der Übung haben die Einsatzkräfte ihre Wasseraufbereitungsanlagen in der Kleinstadt Martigues am Mittelmeer in Betrieb genommen. Dabei trainieren die THW-Kräfte nicht nur ihr Können, sondern machen sich auch mit den Abläufen der beteiligten Kameradinnen und Kameraden aus Österreich, Belgien, Spanien und Frankreich vertraut. Sollte aus Szenarien wie diesen also eines Tages Ernst werden, stehen gut eingespielte Teams bereit, um der Krise zu begegnen.
Aus unserem Ortsverband wohnt ein Helfer dieser Übung bei.