17.05.2018, von Redaktion thw.de

Weltweite Kommunikation für die Vereinten Nationen

Fünf Helfer aus Charlottenburg-Wilmersdorf unterstützen Präsentation im Verteidigungsministerium

Das THW stellte letzte Woche von Dienstag bis Donnerstag das Modular Command Center (MCC) auf dem Technologie-Symposium der Vereinten Nationen (VN) beim Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) in Berlin vor. Die Veranstaltung fand von Montag bis Freitag statt.

Das MCC, vorgesehen als mobile Führungszelle in VN-Friedensmissionen, ist eine integrierte Kommunikationseinheit für Sprache und Daten und ermöglicht weltweite Kommunikation. Das THW führte den rund 150 Gästen des VN-Symposiums aus etwa 30 verschiedenen Nationen das MCC vor – zusammen mit der dazugehörigen autarken Stromversorgung, dem Modular Power Pack (MPP).

Dafür bauten THW-Kräfte die beiden Module, die sich in zwei 20-Fuß-Containern befinden, auf dem Hubschrauberlandeplatz des BMVg auf, nachdem sie diese zuvor mit Lastwagen nach Berlin transportiert hatten. Im Rahmen einer 30-minütigen Live-Vorführung telefonierte Thomas Silberhorn, Parlamentarischer Staatsekretär beim BMVg, anschließend mit Bundeswehrkräften in Mali, die sich derzeit für die dortige Multidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der VN (MINUSMA) im Einsatz befinden. Ebenso gut funktionierte die Kommunikation mit der Korvette Magdeburg, die sich während des Telefonats im Hafen von Beirut befand. Damit präsentierten THW und BMVg, wie das MCC selbst Videotelefonie in entfernte Länder gewährleisten kann. 


Deutscher Beitrag zu VN-Missionen

Deutschland unterstützt die Technologie-Initiative der VN und steuert hochwertige Fähigkeiten für Friedensmissionen bei, zum Beispiel in Form des MCC. Dieser mobile Führungsstand kann bei VN-Missionen die Kommunikation mit über große Entfernungen hinweg dislozierten Kräften von VN-Friedensmissionen garantieren und trägt so zu deren Sicherheit bei. „Der kluge Einsatz moderner Technologie im United Nations-Peacekeeping wird die Effektivität und Effizienz unserer Missionen steigern“, betonte Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen beim Empfang für die Teilnehmenden des Symposiums.

Nach der Leistungsschau am Dienstag bauten Helferinnen und Helfer des THW die Anlage ab und stellten sie vor dem Tagungshotel in Berlin wieder auf. So konnten die internationalen Gäste das MCC aus der Nähe besichtigen.


Technische Details zum MCC

Im MCC sind ein Kommando- und Besprechungsraum sowie ein Vermittlungsraum untergebracht. Der Kommando- und Besprechungsraum dient in erster Linie zum persönlichen Austausch inklusive Zuschalten von Web- und Videokonferenzen. Im Vermittlungsraum ist die Schaltzentrale des MCC mit verschiedenen Funkgerätestandards (analog, digital und Satellit), die mittels eines Funk-Gateways miteinander verbunden sind.

Die MCC vor-Ort-Kommunikation erfolgt über einen ausfahrbaren Funkmast, der neben den örtlichen Antennen mit einem WiFi-Hotspot und einer Webcam individuell konfigurierbar ist. Mittels einer Boden-Satellitenantenne, die im Durchmesser 2,4 Meter groß ist, erfolgt die weltweite Kommunikation.

Die autarke Stromversorgung MPP bezieht im Wesentlichen ihren Strom aus einer Solarpanelanlage mit einer Leistung von bis zu sechs Kilovoltampere (kVA). Falls die Solaranlage nicht genügend Strom liefert, springt ein Dieselgenerator mit einer Leistung von zehn kVA ein.

Im Inneren des MPP befinden sich vier Batteriepacks mit dazugehörigen Batterie-Wechselrichtern, einem Solar-Wechsel-Richter, zwei Schaltschränke für Gleich- und Wechselstrom und die komplette Verkabelung plus Beleuchtung.

Initiiert durch das BMVg, ist die Beschaffung der ersten fünf MCC durch die VN ein Beitrag zur Peacekeeping-Reform und wird gemeinsam durch Auswärtiges Amt und Verteidigungsministerium finanziert. Das THW erstellt derzeit ein Bedienungshandbuch und weiteres Begleitmaterial für die MCC.

Fotos: THW (Hans-Jürgen Hirsch)


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