14.07.2018, von Sebastian Lange

Amateurfunk-Weltmeisterschaft 2018

Ausbildungstag für die Fachgruppe Führung und Kommunikation

Während zum Halbfinale im St. Petersburger Stadion über sechzigtausend Fans der Fußballweltmeisterschaft 2018 toben, stehen zur gleichen Zeit die Interessierten der Fachgruppen Führung und Kommunikation aus Magdeburg und Berlin leise an der Absperrung zu einem Funkzelt auf einer Wiese in der Nähe von Wittenberg. Auch hier tobt eine - weitaus weniger wahrgenommene - Weltmeisterschaft im Äther: Die "World Radiosport Team  Championship" (WRTC) 2018, bei der sich die Operatoren von Mikrofon und Morsetaste über einen Zeitraum von 24 Stunden mit durchschnittlich 3,5 Funkkontakten pro Minute extrem konzentrieren müssen. Erst kurz vor dem Fußballfinale wird ihr Spiel zu Ende sein - auf die Sekunde, ohne Nachspielzeit oder Verlängerung. Ruhe statt Vuvuzela ist hier alles, womit die Zuschauenden die Teams unterstützen können. Das Ziel ist es, so viele Funkkontakte in alle Welt herzustellen, wie nur möglich. Für diese direkten Punkt-zu-Punkt-Verbindungen sorgen die besonderen Ausbreitungseigenschaften der Kurzwelle.

Im Rahmen dieses außergewöhnlichen Ereignisses lud die Fachgruppe Führung und Kommunikation (FGr FK) aus Magdeburg zu einer Begegnung zwischen Amateurfunkwelt und THW ein: Während eines Ausbildungstages im Ortsverband Wittenberg tauschten sich die Teilnehmenden im Vorfeld über kritische Telekommunikationsinfrastrukturen sowie die Leistungsfähigkeit und Grenzen der jeweiligen Funktechnik aus. Den roten Faden lieferten dazu Fachvorträge von Kommunikationsexperten verschiedener Organisationen. Besonders hervorzuheben ist zum einen der Beitrag des Notfunkreferenten des Deutschen Amateur Radio Clubs des Landes Brandenburg über die technischen und rechtlichen Aspekte der Beteiligung von Funkamateuren im Katastrophenschutz. Zum Anderen stach der Bericht des Fernmeldeplaners des Landkreises Wittenberg über den jahrelangen Planungsprozess für die Großveranstaltung "500 Jahre Luther" im vergangenen Jahr hervor, an welchem auch die beiden Fachgruppen des THWs mit der Führung verschiedener Bereitstellungsräume nichtpolizeilicher Einheiten beteiligt waren. Da in möglichen Großschadenslagen die Planung, Einrichtung und das Betreiben von Kommunikationverbindungen einer der Kernaufgaben der anwesenden Fachgruppen FK ist, konnte hier ein wertvoller Einblick in Erfahrungswerte des Landkreises Wittenberg gewonnen werden. Den Abschluss des theoretischen Teils bildete die Analyse von Einsatzlagen und Diskussion über das Potential verschiedener Kommunikationstechnik während im Nachmittagsprogramm verschiedene Amateurfunkstationen sowie die eingangs erwähnte Wettbewerbsstation besucht wurde.

Das deutsche Funkteam wurde übrigens Vizeweltmeister mit nur knappen Abstand zum nun amtierenden Weltmeisterteam aus Litauen.

Fotos: THW


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